Google Nutzer und Google profitieren gleichermaßen von Spam Reports

Mittwoch, 28. März 2007

Eine unserer Initiativen 2006 im Bereich Kommunikation war die Benachrichtigung mancher Webmaster im Falle eines Verstoßes gegen unsere Richtlinien für Webmaster (z.B. aufgrund des Einsatzes einer "besonders suchmaschinenfreundlichen" Software, die als Extra doorways generiert). Nicht wenige dieser Emails an prinzipiell integre Webmaster gingen auf Spam Reports unserer User zurück.

Wir sind stolz auf unsere deutschsprachigen Nutzer, die uns im Interesse der gesamten Internet-Community über möglichen Mißbrauch durch einige wenige opportunistische Webmaster informieren. Wir schätzen das um so mehr, als PageRank (und somit Google Search) auf einem demokratischen Prinzip basiert, das vom Webmaster ausgeht, der durch Verlinkung ein positives Votum für andere Webseiten abgibt.

Im Jahr 2007 wollen wir als Erweiterung und Ergänzung dieses demokratischen Konzepts das Wissen unserer User über Google-konforme Webmasterpraktiken weiter erhöhen (u.a. mithilfe dieses deutschsprachigen Webmasterblogs). Nicht zuletzt durch die aktive Einflußnahme von Userseite läßt sich ein Prozeß anstoßen, an dessen Ausgangspunkt der informierte User steht, der Formen von Webspam überhaupt identifizieren kann und sich zudem via Spam Report dagegen einsetzt. Denn zum einem profitieren alle Nutzer von einer maximalen Suchqualität. Zum anderen werden die "Spammaster" unter den Webmastern merken, daß sich Ranking-Manipulationsversuche nicht lohnen.

Unser Spam Report Formular liegt in zwei unterschiedlichen Varianten vor: Der authentifizierte Spam Report , der eine Registrierung über die Webmaster-Tools voraussetzt, sowie der nicht-authentifizierte Spam Report . Derzeit gehen wir jedem Spam Report von registrierten Usern nach. Bei Spam Reports, die ohne Authentifizierung gesendet werden, wird zunächst deren Priorität bestimmt und bei hoher Priorität werden diese ebenfalls analysiert.

Wenn sich also einmal die Vermutung aufdrängt, daß das Ranking eines Suchergebnisses nicht durch Contentarbeit oder legitime SEO verdient wurde, dann ist das die perfekte Gelegenheit für einen Spam Report. Denn jeder einzelne Spam Report unterstützt uns beim kontinuierlichen Optimieren unserer Suchalgorithmen.

An weiteren Informationen interessiert? Im folgenden gibt es Antworten auf die drei häufigsten User-Fragen.

FAQs zum Thema Spam Reports:

F: Was passiert mit einem authentifizierten Spam Report bei Google?
A. Authentifizierte Spam Reports werden analysiert und dann für die Evaluierung neuer Spamerkennungsalgorithmen sowie zur Identifizierung von Webspam-Trends verwendet. Ziel dabei ist es, zukünftig alle Seiten mit vergleichbaren Manipulationsversuchen automatisch zu detektieren und sicherzustellen, daß unsere Algorithmen diese Seiten entsprechend im Ranking listen. Wir wollen uns also nicht auf ein ineffizientes Katz-und-Maus-Spiel mit dem einzelnen Webmaster einlassen, der zu tief in die SEO-Trickkiste gegriffen hat.

F: Warum sind in manchen Fällen keine unmittelbaren Konsequenzen eines Spam Reports erkennbar?
A: Wir bei Google sind stets bemüht, auf Engineering-Ebene unsere Spamerkennungsalgorithmen zu optimieren. Gleichzeitig gehen wir jedoch auch einzelnen Webseiten nach, auf die wir per Spam Report hingewiesen werden. Manchmal sind unsere Maßnahmen jedoch nicht unmittelbar für Außenstehende erkennbar. Daher ist es auch für das Evaluiert-Werden einer URL nicht nötig, mehrere Spam Reports für ein und dieselbe URL an uns zu schicken. Es gibt viele Gründe, warum die Reaktion von Google auf einen Spam Report für User nicht direkt nachvollziehbar ist. Die folgenden Gründe sind nur einige davon:

  • Es kann sein, daß Google eine bestimmte Manipulationstechnik bereits berücksichtigt. Beteiligt sich zum Beispiel eine Seite an einem regen Linktausch, dann messen wir möglicherweise den unverdienten Backlinks bereits weniger Gewicht bei, und somit erscheint die Seite aus ganz anderen Gründen in den SERPs. Allerdings ist dies für unsere Nutzer nicht unmittelbar offensichtlich. Oder Google berücksichtigt zum Beispiel beim Ranking einer Webseite bereits ein Phänomen wie etwa das mißbräuchliche Wiederholen von keywords. In einem solchen Fall bestünde keine Veranlassung zu weiteren Maßnahmen, denn das keyword stuffing hat in einem solchen Fall nur einen Effekt auf die Optik der Seite.
  • Ein Ausschluß aus den Google SERPs ist nur eine der möglichen Konsequenzen eines Spam Reports. Eventuell vergeben wir einer Seite auch eine „Gelbe Karte“, bei der die Seite kurzfristig nicht im Index auffindbar ist. Ignoriert ein Webmaster jedoch dieses Signal, so kann eine „Rote Karte“ mit längerfristigerem Effekt folgen. Es ist also möglich, daß eine Seite bereits wegen einer nicht-akzeptierten Technik aufgefallen ist und daß wir darüber bereits mit dem entsprechenden Webmaster kommunizieren bzw. eine andere Vorgehensweise als die Entfernung aus dem Index gewählt haben.
  • Vielleicht ist auch bloß etwas mehr Geduld gefragt, bis Anpassungen der Algorithmen ausgetestet sind oder bis der ausgewiesene PageRank aktualisiert wird.
  • Es gibt auch den Fall, daß Google an einer Problemlösung auf einer generelleren Ebene arbeitet und deswegen zunächst im Einzelfall nichts unternimmt.
  • Möglicherweise erweist sich ein Spam Report auch als unberechtigt. Dies könnte etwa dann der Fall sein, wenn sich herausstellt, daß die Motivation des Senders einzig darin bestand, den direkten Konkurrenten vom besseren Ranking zu verbannen.

F: Kann ein User mit Feedback für einen Spam Report rechnen?
A: Wir wissen um diesen Wunsch, z.B. als Bestätigung oder einfach als Zeichen, daß der Spam Report nicht im System untergegangen ist. Gerne täten wir das. Doch wir glauben, daß wir mehr erreichen, wenn wir auf der Datengrundlage der eingegangenen Spam Reports an der Robustheit unserer Algorithmen feilen. Allerdings denken wir darüber nach, wie wir zukünftig all unseren Nutzern Feedback kommunizieren können.

Englische Version